Projekte

Der Inkubator

Der Inkubator ist ein metaphorischer Raum, der von Kartenraum in der Kanonikus Kir Realschule plus von 2019 – 2022 initiiert wurde und künstlerisch-partizipativ mit der Schulgemeinschaft gestaltet wird. Innerhalb dieses durchlässigen Raumes wird die Vision der Kulturschule bewahrt und neue konspirative Ideen gesponnen. Der Raum hat innerhalb des Schulsystems keine statischen Koordinaten und kann sich dynamisch Gegebenheiten anpassen. Der flexible und experimentelle Aufgabenbereich orientiert sich an der Herausforderung und Zielsetzung eine neue Schulkultur zu entwickeln. Die Tätigkeiten begleiten unterstützend das Erproben und Erzeugen von Reflexionsräumen in den Bereichen Kultureller Bildung, künstlerische Interventionen im Schulalltag und Gestaltungsimpulse für Systemveränderungen.

Konkret gehören dazu z.B. Impuls- und Inspirationsgespräche mit SchülerInnen, Lehrerkollegium und Schulleitung und die Vermittlung, Beratung und Verstetigung von kreativer Unterrichtspraxis und neuen künstlerisch-edukativen Projekt- und Vermittlungsformen. Durch bewusste Beobachtung und künstlerischer Analyse von bereits bestehenden Elementen wird das Bewusstsein für die kulturelle Schulentwicklung und eine neue Schulkultur verstärkt.

Der Inkubator wurde gefördert durch:

KKR Förderverein, Stiftung Mercator, Ministerium Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur RLP, Bildungsministerium RLP

Das Labor

400 Schüler:innen, 30 Leher:innen, 50 Lehramtsstudierende haben seit 2019 an kreativen Lernsequenzen, künstlerischen Interventionen oder LTTA-Einheiten in den Fächern Deutsch, Mathematik, Gesellschaftslehre, Sport, Chemie, NaWi, Englisch, Religion oder DAZ partizipiert. Die Idee: Schulzeit gemeinsam gestalten und Lernen reflektieren. Die Labor – Künstler:innen Helen Jilavu, Marco Jodes, Erik Schmelz und Seweryn Zelazny sind kreative Lernpartner*innen, Impuls- oder Ideengeber für Schüler:innen und Lehrkräfte. Die Labortage stoßen den strukturellen Wandel an und erinnern an die Möglichkeit einer neuen Lernkultur. Einzelne kreative Elemente werden von den Lehrkräften in den Schulalltag integriert oder weiterentwickelt.

Der Die DaZ

Das Fotoprojekt Der Die DaZ gibt es seit 2018 und wird in Zusammenarbeit mit der Lehrerin Alexandra Pistor mit Schüler*innen des DaZ (Deutsch als Zweitsprache)-Kurses durchgeführt, also mit neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen, die noch nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen, um am Regelunterricht teilzunehmen.

Die neu Zugewanderten versuchen sich in unsere Gesellschaft hineinzufinden, ihre Codes zu entschlüsseln. Zudem finden sie sich wie alle Jugendlichen in einem kritischen Prozess der Selbstfindung. Wie will ich sein? Wer werde ich sein? Was macht mich aus?

Seweryn Zelazny bietet sich mit seiner Biografie als Identifikationsfigur an, die Schilderung der eigenen Migrationserfahrung ist der Ausgangspunkt der fotografischen Arbeit. Mit Zuhilfenahme von Requisiten, die es erlauben, mit kultureller Zugehörigkeit als identitätsstiftender Kategorie zu spielen und ihre Möglichkeiten und Grenzen auszuloten, entstehen Portraits, die die Jugendlichen in einer direkten und offenen Weise zeigen. In ihrem Blick spiegeln sich Würde und der Respekt, der ihnen im Arbeitsprozess entgegengebracht wurde.

Die Fotowand

Das Fotoprojekt  Ich und der Schulraum ist seit 2018 jährlich stattfindendes Fotoprojekt, welches im Rahmen des Landesprogramms Jedem Kind seine Kunst an der KKR mit der Künstlerin Helen Jilavu stattfindet. Hier dreht sich alles um die Selbstinszenierung der Schüler*innen, die den Schulraum als Bühne nutzen. Dieses Projekt ist für Schüler*nnen und der 7. Jahrgangsstufe konzipiert. Einen ganzen Tag setzen sich die 12- und 13-Jährigen mit der Porträtfotografie auseinander.

Gerade diese Altersgruppe, als Digital Natives benannt, hat ein intuitives Gespür für Bildästhetik, Bildaufbau und Bildharmonie. Doch im schulischen Kontext selbst Akteur*in vor der Kamera zu sein ist eine besondere Herausforderung. Der dazugehörige Perspektivenwechsel vor und hinter der Kamera, Bühnen zu definieren, einzutauchen in einen freien Prozess, ohne genaue Vorgaben, fordert von den Schüler*innen Offenheit und Neugier. Dazu kommt das das Agieren in Kleingruppen, die Konzentration auf das Bild, freie Bewegung im Schulraum, den Flow zu zulassen und zu experimentieren. Sich losgelöst der eigenen Persona zu stellen, ist in diesem Alter, wo sich alles verändert, gänzlich unmöglich. Zugleich liefert jeder Jahrgang am Ende einer Woche ein Gesamtbild ab, welches in seiner Form und Vielfalt immer wieder aufs Neue zu bewundern ist. Die ausgesuchten Ergebnisse werden in Kooperation mit den Schüler*innen, als Plakatwand im Schulgebäude präsentiert. Jedes Jahr wird die Vergänglichkeit dieser Wand in Kauf genommen und aufs Neue mit dem nächsten siebten Jahrgang gestaltet.

Seit Beginn dieses Projekts haben mittlerweile über 400 Schüler*innen daran teilgenommen.