26.06.2019 – Fair Trade-Schulen in Rheinland-Pfalz

Auf Einladung des scheidenden Abgeordneten des Landes und Sprechers für Eine Welt-Politik, Manfred Geis, kamen am 26. Juni 2019  in der SPD-Fraktion interessierte Schüler*innen und Lehrer*innen aus ganz Rheinland-Pfalz zusammen, um sich in einem Fachgespräch über die Erfahrungen mit und der möglichen Ausgestaltung zukünftiger Fair Trade-Schule auszutauschen. Für unsere Kanonikus-Kir-Realschule plus FOS nahmen Frau Chris Petry und Herr Tobias Feith teil. Neben Herrn Geis saßen auch der Fraktionsvorsitzende, Alexander Schweitzer, sowie die Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz, Dr. Stefanie Hubig, auf dem Podium. Ergänzt wurde die Runde durch zwei Vertreter*innen von ELAN, dem Entwicklungspolitischen Landesnetzwerk von Rheinland-Pfalz.

Nachhaltigkeit, das große Wort mit weitreichenden Verzweigungen in fast alle Bereiche unseres Lebens, stand im Zentrum aller Vorträge und Diskussionsbeitrage. Nachhaltiges Handeln ist verantwortliches und verantwortungsvolles Handeln im Kleinen und im Großen und dabei kann jede/r mitmachen. Dieser Verantwortung stellen sich heute immer mehr junge Leute auch in der Schule, indem sie sich mit dem eigenen ökologischen Fußabdruck beschäftigen, den sie in allem Tun und mit jedem Schritt hinterlassen. Das ist ein weites Feld, ob es nun um Fragen unserer Ernährung, der Nutzung immer neuerer und vermeintlich besserer Kommunikationssysteme und -technologien (Handys und Co.), unseres Umgangs mit Mensch und Natur oder um viele andere globale Abhängigkeiten und Verstrickungen geht. Nicht erst seit den Fridays for Future werden die Folgen unseres allzu selbstverständlichen Konsumverhaltens und Profitstrebens auf der einen Seite mit seinen teilweise katastrophalen und zerstörerischen Folgen für einen Großteil der Menschen auf der anderen Seite in den Blick genommen. Aber diese weltweiten Proteste der jungen Generation haben der Diskussion neuen Schub gegeben und sie weisen vor allen Dingen auf die Dringlichkeit hin, gemeinsame und gerechte Ansätze für ökologisch und ökonomisch sinnvolles Handeln zu verfolgen.

Und an dieser Stelle können wir alle viel lernen von den 25 zertifizierten Fair Trade-Schulen im Land, die zum Teil auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken und in dieser Zeit viele gute und kreative Ideen entwickelt haben, die sie gerne mit anderen teilen, die sich nun selbst auf den Weg machen wollen.

So wurde von Möglichkeiten der Energieeinsparung berichtet, von Maßnahmen zur Verringerung des Papierverbrauchs, von Müllvermeidungsplänen, von Schülerfirmen, die nicht nur faire Produkte am Schulkiosk verkaufen, sondern auch Marmelade und Honig herstellen und verkaufen und vieles, vieles mehr. Dabei waren und sind es die Schüler, die sich engagieren und ihre Fantasie einbringen, um neue Handlungsfelder zu erschließen und einmalige oder langfristige Aktionen planen und zu realisieren versuchen. Im gemeinsamen Austausch ergibt oft ein Gedanke schon den nächsten und das ist eigentlich auch ganz logisch, denn die Welt ist ein großes, zusammenhängendes und kompliziertes Ganzes; wir brauchen sie und sie braucht uns. Leben wir nicht länger auf Kosten unserer Zukunft. Wir als Kanonikus-Kir-Realschule plus FOS sind auf dem Weg und denken ihn weiter.               (@Chris Petry)