27.11.2018 – Flüchtlingshelferin Frau Kekios besucht die Gambia-AG

Aus erster Hand konnten die Schülerinnen und Schüler der Gambia-AG von Doris Kekios, Mitarbeiterin im Umweltministerium Mainz und privat engagierte Flüchtlingshelferin, einen Einblick in die Problematik der Asylsuchenden erhalten. Seit 2015 folgte Frau Kekios dem Aufruf unserer Ministerpräsidentin Malu Dreyer und half Flüchtlingen in der Diakonie Ingelheim, die als Landeserstaufnahmestelle in Rheinland-Pfalz, neben Trier, für die Registrierung und Überprüfung zuständig ist. Mit Dolmetschern berät und hilft sie beim Ausfüllen von Anträgen, Postgelegenheiten und der Suche nach einem Aufnahmeplatz und caritativer Hilfsangebote. Zusätzlich klärte sie uns über das Asylrecht nach dem Dubliner Abkommen und der Verteilung nach dem Königssteiner Schlüssel auf. Vor ihrer freiwilligen Arbeit hatte sie erst eine gewisse Angst, da sie nicht wusste, mit wem sie es zu tun bekommen würde. Doch sehr schnell verschwand dies in den ersten Gesprächen. Man muss den Menschen sehen, nicht den Status, erklärte sie uns und gab auch kritisch zu bedenken, wie Deutschland die Integration von Flüchtlingen besser erreichen könnte: mehr Sprachkurse, geschulteres Personal im öffentlichen Dienst, keine Ankerzentren, die den Menschen die Würde nehmen und deren Freiheit beschränken. „Wichtig ist es, Offenheit und Menschlichkeit im Austausch auf Augenhöhe zu zeigen“, gab sie den Jugendlichen zu verstehen. Der öffentlichen und medial aufgebauschten Hetze gegen alle Flüchtlinge darf man nicht blind folgen. Faktisch ist die Kriminalität real zurück gegangen, wird dennoch gefühlt als steigend wahrgenommen, weil Einzeltaten, die definitiv nicht zu verharmlosen sind, populistisch benutzt werden, um ganze Volksgruppen an den Pranger zu stellen. „Wer auf diesen Zug aufspringt, will eigentlich nur unsere Demokratie zerstören, so wie bei den Nazis“, erklärte Kekios weiter. Zum Ende war der humanitäre Gedanke im Raum und in den Köpfen der AG-Teilnehmer präsent. Mit den gleichen weißen Worten wollen wir auch diesen Bericht schließen:

„Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischer Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen, zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Gefühl im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“

Nelson Mandela