25.02.2021 – „Sind alle satt geworden?“ – Die Gambia-AG mit ELAN im Workshop

Ein weiteres Mal hatte die Gambia-AG das Vergnügen einen Workshop mit Herrn Jonas Biel vom Entwicklungspolitischen Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz durchführen zu können. Für die finanzielle Unterstützung dafür bedanken wir uns ganz herzlich beim ‚05-er Klassenzimmer‘.

Das heutige Thema ging der Frage nach: „Sind alle satt geworden?“ und konzentrierte sich auf viele verschiedene Aspekte der Welternährung.

Zunächst wurde unser eigenes Wissen über Fakten und Daten der weltweiten Nahrungs- und Ernährungsverflechtungen in einem Quiz abgefragt. Hierbei gab es bereits die ersten Aha- und Oha-Erlebnisse. Danach wurden unsere individuellen Ernährungsgewohnheiten auf den Prüfstand gestellt. Insbesondere stand dabei der weltweite Fleischkonsum und die damit verbundenen Probleme zur Diskussion. Fleisch ist zwar einerseits ein proteinhaltiges und nahrhaftes Lebensmittel, andererseits aber auch für ein extremes Ungleichgewicht zwischen den wirtschaftsstarken Industriestaaten des Globalen Nordens und den Ländern des Globalen Südens verantwortlich.

Vereinfacht kann man sagen, dass sich der Fleischkonsum proportional zur Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft entwickelt. D.h., je reicher ein Staat ist, umso mehr Fleisch wird dort auch verzehrt – gemäß dem Motto: Kartoffeln in den Keller, Fleisch muss auf den Teller!
Die simple Formel lautet also Fleisch frisst Fläche und dabei entsteht ein Teufelskreis aus Armut und Hunger. Armut ist das Ergebnis einer ungerechten Verteilung von Land, Chancen und finanziellen Mitteln und Möglichkeiten. Auch wenn wir es nicht gerne hören: für unseren westlichen Heißhunger auf Fleisch werden weltweit wertvolle Quadratkilometer an Anbaufläche vergeudet, ebenso wie artenreicher Regenwald unwiderruflich zerstört. In diesem Zusammenhang erläuterte Herr Biel auch die Begriffe der Flächenkonkurrenz (wie gerade beschrieben) und der Kalorienverdichtung.

Mit der Kalorienverdichtung wird das unausgewogene Verhältnis zwischen Input und Output an Kalorienleistung beschrieben. Hier geht es darum, dass bis zur Aufnahme einer Kalorie über die Nahrung vorher bereits ein Vielfaches an Kalorien eingespeist werden muss.


Am Ende des Workshops gab es noch die spannende Ermittlung des persönlichen ökologischen Fußabdrucks. Dieser checkt das eigene Ernährungs- und Konsumverhalten und stellt anhand dessen fest, wie viele Erden es geben müsste, um weltweit den Bedarf befriedigen zu können, wenn sich alle anderen ebenso verhalten würden, wie man selbst.

Schaut euch doch zur kleinen Inspiration mal diesen interessanten Film an!

Bei diesem Test mussten wir leider feststellen, dass wir alle nicht sehr vorbildlich abschneiden konnten, obwohl wir doch schon das ein oder andere richtig machen.
ALSO: Noch viel ist zu tun. Packen wir’s an. (@cepe 02/2021)