24.04. – 27.04. 2018 – Zelten im Herzen des Pfälzer Walds

Vier ereignisreiche und spannende Tage erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a zusammen mit ihren Lehrern Herr Feith und Herr Kocar auf ihrer Klassenfahrt im geruhsamen Luft- und Wanderkurort Hauenstein in der Südwestpfalz.

Nach der Ankunft auf dem Zeltplatz gab es erstmal Mittagessen, bevor die Klasse gruppenweise Deutschlands Schuhdorf mithilfe eines Dorfquiz erkunden konnten. Daraufhin hieß es zusammen mit den hiesigen Pfadfindern, die uns die Tage über immer mal wieder im Programm begleiteten, Zelte und Grill aufbauen, Holz holen und Feuer machen. Bis dann gegrillt werden konnte, übten sich die Jugendlichen noch im professionellen Bogenschießen, damit es neben selbstgemachten Salaten und Stockbrot auch genügend Fleisch fürs Abendessen gab und der Tag am Lagerfeuer anschließend unter sternenklarem Himmel bis spät in die Nacht ausklang.

Den Mittwoch starteten wir mit etwas Frühsport nach dem Frühstück. In zwei Teams aufgeteilt jagten die Schülerinnen und Schüler nach der gegnerischen Flagge und verteidigten die eigene in ihrer Safety-Zone bei „Capture the flag“. Am Nachmittag ging es dann genau so sportlich weiter. Bei der Zeltplatzolympiade konnten Geschick, Wissen, Konzentrationsfähigkeit, Orientierung und Durchhaltevermögen an 24 unterschiedlichen Spielstationen bewiesen werden. Zur Stärkung danach gab es eigens marinierte Puten- und Schweinesteaks, gegrillter Schafskäse und selbstgemachter Nudelsalat. Vorm Schlafengehen gab es noch eine Spielrunde mit interaktiven Bewegungsspielen in der Grillhütte und Brett- und Gesellschaftsspiele im großen Aufenthaltszelt.

Der Donnerstag war unser großer Wandertag. Mit blauen Säcken und Gummihandschuhen ausgestattet zogen wir los, um auf dem Weg zur Hauensteiner Pfälzer Waldhütte als Bestandteil eines Naturquiz den Wald vom Müll zu befreien. Auf der Wanderung präsentierte Herr Feith den Wasgau, Europas größte zusammenhängende Waldlandschaft, erklärte Wissenswertes über die heimische Tier- und Pflanzenwelt, bezog die Berufsbilder des Försters, Jägers und Waldarbeiters mit ein und prüfte Kenntnisse im Bereich der Fotosynthese, Erosion und Gesteinsbildung ab. Als Zwischenstation gab es eine Verschnaufpause am so genannten Hühnerstein, einem Sandsteingebilde, dass allen einen wunderschönen Blick über den Wasgau in einer Höhe von 455 Meter über Normalnull bot. Mit dem Fernglas konnten man von hier aus verschiedene Burgen und interessante Felsformationen beobachten. Zur Hütte war es dann nur noch ein Katzensprung und das ersehnte Mittagessen nicht mehr weit. Eigens für uns geöffnet kamen die Jugendlichen in den Genuss typisch pfälzischer Küche und konnten darauf ihre neu gewonnene Energie auf dem Spielplatz umsetzen, bis es zum Abstieg zur Queichquelle ging. Das wohl sauberste Wasser, dass wir jemals getrunken haben, entspringt dem Berg und wird bis nach unten durch Mose und Steine gefiltert, speist im Sommer auch eine Kneippanlage und fließt letztendlich bis in den Rhein. Es folgte ein Fußmarsch zu einer Fischzucht. Nach kurzer Fischkunde, wurden die einzelnen Zuchtbecken begutachtet und die Fische gefüttert. Weiter ging es zum Paddelweiher Tretboot fahren und Eis essen, bevor der Rückweg angetreten werden konnte. Mit gefüllten Müllsäcken erreichten wir den Zeltplatz und genossen das Abendessen. Nach der abendlichen Reflexionsrunde stand eine kleine Nachwanderung auf dem Programm. An der Lourdes-Grotte bekamen die Kinder eine Gruselgeschichte zu hören und hatten teilweise nach einem kleinen Zwischenfall die Hosen auf dem Heimweg zum Zeltplatz gestrichen voll, bis es zur Geisterjagd kam und jeder beruhigt schlafen konnte.

Freitag war Abreisetag. Nach einem kleinen Bahnfiasko kamen wir müde und geschafft um halb drei wieder in Mainz an. Was bleibt sind viele schöne Erlebnisse und Erkenntnisse der Schüler: Man braucht sein Handy ja gar nicht und kann darauf verzichten, wenn man sich selbst mit der Natur, den anderen oder einfach mal mit neuen Spielen beschäftigt. Man ist viel weniger hektisch und unruhig, wenn man seine Umwelt bewusst erlebt. Man lernt die anderen viel besser kennen, weil man sich intensiv miteinander auseinandersetzt. Man überlebt es auch zu zelten und kann die Schönheit der Natur genießen, die man in der Stadt leider nicht hat. Man entwickelt mehr Verantwortung für Tiere und Pflanzen und überdenkt das eigene Konsumverhalten. Man arbeitet zusammen, jeder packt mit an, erreicht gemeinsam ein Ziel und hat eine schöne Zeit. Diese Gedanken der Teilnehmer zeigen den großen Mehrwert solch einer aufwendigen Klassenfahrt ins Grüne und machen uns als Lehrer sehr glücklich. (@fts)