22.03.2022 – Besuch von ELANmobil in der Gambia-AG

Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk (ELAN) hat u.a. das Ziel unterschiedlichste Aspekte von Nachhaltigkeit in die Schulen zu bringen, und zwar durch spannende Mitmachaktionen.

Heute ging es in der Gambia-AG mit ELAN um das große Thema ‚Ernährung‘. Obwohl Nahrung eigentlich ein Menschenrecht ist, leiden weltweit etwa 800 Millionen Menschen an Hunger. Und das Verrückte daran ist: manche wissen es gar nicht. „Wie das?“, werdet ihr euch fragen. Ganz einfach: es gibt drei verschiedene Formen des Hungers.

Akuter Hunger ist die extremste Form von Hunger und zeigt sich durch Unterernährung als Ausnahmezustand z.B. während und nach Kriegen, aber auch nach Naturkatastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen.

Chronischer Hunger heißt, dass Betroffene dauerhaft unterernährt sind, weil der Körper weniger Nahrung bekommt, als er benötigt. Diese Form des Hungers ist weltweit am häufigsten verbreitet und steht in engem Zusammenhang mit Armut.

Versteckter Hunger schließlich wird durch einseitige Ernährung hervorgerufen und ist eigentlich eine Mangelernährung. Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ist davon betroffen; man ernährt sich überwiegend von stärkehaltigen Lebensmitteln (z.B. Weizen, Reis, Mais), weil sie billig sind und satt machen. Die Menschen leiden dadurch zwar keinen Hunger, sind aber besonders anfällig für Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes, Schlaganfall und Co.

Besonders viel Spaß hatten die Anwesenden beim Weltverteilungsspiel. Hier geht es darum, Vermutungen anzustellen, wie sich die Weltbevölkerung auf die verschiedenen Kontinente verteilt, und welche weltweiten Verstrickungen und auch Ungerechtigkeiten es gibt, wenn es um die Verteilung von Wohlstand, Ressourcen und Chancen geht.

Auch Massentierhaltung, Fleischkonsum und Rodung des Regenwaldes zur Schaffung weiterer Anbauflächen für z.B. Soya, das zu 80% an Schweine verfüttert wird, waren Gegenstand ausführlicher Diskussionen. Der Einsatz von Wasser und Energie im Zusammenhang mit unserem Fleischkonsum ist wirklich unglaublich gigantisch.

Das war ein Nachmittag mit vielen interessanten Informationen und neuen Erkenntnissen, der vielleicht dazu führt, dass wir den nächsten Einkauf durch die ‚Brille des nachhaltigen Handel(n)s‘ erledigen und gemeinsam viele neue Ideen entwickeln, wie wir die Welt durch unser Mitwirken ein bisschen gerechter machen können.

Der Schüler Maarten van Dinther fasst seine Eindrücke so zusammen: „Der Workshop mit ELAN hat mir gut gefallen. Die Teamer hatten auch gute Ideen, wie sie uns viele Infos zum Thema ‚Ernährung‘ leicht und verständlich vermitteln konnten. Wir waren aktiv beteiligt und hatten noch Spaß dabei.“

(CP/MZ/22. März 2022)