„Ungewohnt, beeindruckend, überraschend“, rekapitulierten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9b der Kanonikus-Kir-Realschule Plus die jeweils vierstündige Gesprächsrunde und Lesung des Ex-Häftlings und Mitautors des Buches „Zappenduster – Wahres aus der Unterwelt“ Maximilian Pollux. Allein schon körperlich ist der ehemalige Häftling eine imposante Erscheinung und doch wirkte er auf die Jugendlichen lammfromm. In seinem Werk verarbeitet Pollux durch Kurzgeschichten wie „Ein L für Lena“ autobiographisch seine eigene Vergangenheit, geprägt von Drogen, Gewalt, Flucht und Gefängnis.

Was für die Jugendlichen wirklich harter Tobak war, gehört für den Autor zur Bewältigung seiner schwarzen Geschichte. Als er seine kriminelle Karriere startete, war er jünger als seine gebannt lauschenden Zuhörer.  Auf dem Weg zur Rehabilitation versucht er vom Rande der Gesellschaft wegzurücken und einen Beitrag zu leisten, damit es anderen jungen Menschen nicht so ergeht wie ihm. Offen und ehrlich leistet er durch seinen Vortrag einen Beitrag zur Drogen- und Gewaltprävention, zeigt den Wert der Familie und die Gefahr durch ein falsches Umfeld abzurutschen auf authentische Weise, auf. Sein Werdegang ist aber nicht nur ein Beispiel dafür, was alles schief laufen kann, wenn man im Sumpf des Verbrechens angekommen ist, sondern auch, dass jeder noch so harte Brocken sich ändern und eine zweite Chance nutzen kann. Seit dem Erscheinen des Buches „Zappenduster“ auf der Frankfurter Buchmesse ist nun ein Jahr vergangen und Maximilian Pollux stellte sich bereits über 100 Mal dem moralischen Kreuzfeuer von interessierten Schülerinnen und Schülern. Auf seinem weiteren Weg, wünschen wir ihm alles Gute. (@fts)