06.11.2018 – Workshop in der AG Gambia: Zeitreise vom Kolonialismus zur Flüchtlingsproblematik

Erneut besuchte uns Herr Horne, Schatzmeister des Vereins Hand in Hand fort he Gambia e.V. und Mitarbeiter des Umweltministeriums Mainz, um uns diesmal einen Querschnitt über die Entwicklungsgeschichte ausgebeuteter Staaten zu geben. Beginnend mit der Industriellen Revolution in England zur Aufteilung Afrikas unter den europäischen Großmächten, zu denen natürlich auch das von den Briten besetzte Gambia gehört, stellte er die Auswirkungen durch die Ausbeutung von Ressourcen und Unterdrückung der Bevölkerung dar. Die Reichen beherrschen die Armen und werden selbst immer reicher, während die anderen ums Überleben und ihre Würde kämpfen müssen. Das hat man doch bestimmt schon einmal gehört und war damals wie heute aktuell. Wer um 1900 Kohle abbauen, Maschinen betreiben, Waren gewinnbringend über Land und Wasser in entfernte Gebiete handeln konnte, der kam zu Geld und Macht. Neben der gierigen und menschenverachtenden Ausbeutung afrikanischer Länder und einem ausgeprägten Rassendenken, wurde gleichsam die Zerstörung der Natur und Verschmutzung unserer Luft und Gewässer eingeläutet. Durch den stets folgenden Fortschritt benötigte man immer mehr Energie in Form von fossilen Brennstoffen – Öl, Gas, Kohle. Der Klimawandel war vollzogen und zieht sich fort. Auf unserer Erde wird es immer wärmer und wir erleben dies hautnah. 2018 war seit Beginn der Temperaturmessung wieder das heißeste Jahr seit 1888. Man muss sich nur einmal vorstellen, dass der Mensch bei einem Temperaturanstieg von 2 Grad Celsius hohes Fieber hat und krank ist, dann kann man erahnen, dass unsere Erde bei gleichem Temperaturanstieg kollabieren wird. Unserem Planeten ist dies ziemlich egal, aber uns wird es schlecht gehen. Daher verdeutlichte uns Herr Horne, wie wichtig es ist, dem Klimawandel etwas mit dem Umstieg auf die regenerativen Energien – Sonne, Wind, Wasser – entgegenzusetzen. Die Erderwärmung bedeutet für Gambia, aber auch alle weiteren „Länder des globalen Südens“, eine große Katastrophe. Das kleine Gambia liegt nahe der Sahara-Wüste, die sich immer weiter ausbreitet. Trinkwasser ist somit Mangelware, infolgedessen fehlt ausreichend Nahrung. Dazu kommt das Problem der Arbeitslosigkeit, denn Gambia selbst hat keine Industrie. Nicht nur Krieg ist also ein Grund für Auswanderung, sondern ebenso die Erderwärmung. Die Flüchtlingskrise ist auch eine Klimakrise. Herr Hornes Appell war für uns ein gelungenes Schlusswort: „Zeigen wir als Profiteure und Verursacher des Klimawandels am besten Solidarität mit den weniger Begünstigten und entwickeln ein Bewusstsein dafür, einerseits unseren Reichtum zu teilen und andererseits verantwortungsbewusst mit Energie umzugehen.“       (@fts)