05.02.2021 – „Steter Tropfen – Nicht für Alle! (Teil 2)“ – Workshop der Gambia AG mit ELAN

Heute, dem 05.02.2021 von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr hatten wir ein BigBlueButton-Meeting zu unserem 2. Teil des Workshops „Steter Tropfen – Nicht für Alle!“ in unserer Gambia-AG.

Jonas Biel hat uns nach kurzer Wiederholung des bisher Gelernten eine Power-Point-Präsentation vorgestellt, in der es um den Wasserverbrauch, auch dem virtuellen Wasserverbrauch, und daraus entstehende Konflikte geht.

Daraufhin haben wir über Wasserkonflikte und Flusssysteme gesprochen. Ein großer Konfliktpunkt ist, dass weltweit 69% des Süßwassers in der Landwirtschaft eingesetzt wird und das zum Beispiel bei einem Flusssystem auch über mehrere Länder hinweg. So fließt der Rhein etwa durch sechs Länder, die sich auf gemeinsame Regeln im Umgang mit dem Wasser einigen müssen. Das funktioniert nicht überall so gut. Zum Beispiel gibt es einen großen Wasserkonflikt zwischen Äthiopien und Ägypten, denn in Äthiopien wurde ein Staudamm am Nil gebaut, der die Wasserversorgung nach Ägypten beschränkt, weshalb sogar eine kriegerische Auseinandersetzung droht.

Gegen Ende haben wir über Wasserprivatisierung durch beispielsweise Nestle gesprochen. Das Unternehmen pumpt in Vittel das Grundwasser so stark ab, dass der Grundwasserspiegel um 30% gesunken ist. So vertrocknet die Gegend immer mehr, dass weder für die Landwirtschaft noch sonst genügend Quellwasser für die Bevölkerung bleibt. Nestle fühlt das Wasser folglich ab und verkauft es in umweltschädlichen Plastikflaschen wieder an die dort und anderswo lebenden Menschen, wodurch doppelt Profit geschlagen wird und gleich mehrfach die Natur geschädigt wird.

Das Erfahrene haben wir dann in einem Planspiel anhand der fiktiven südasiatischen Stadt Tanpur vertieft. Wir wurden in vier Gruppen aufgeteilt und sollten die Rollen von Vertretern der dortigen Stadtwerke, einer Menschenrechts- und Umweltorganisation, einer wirtschaftlichen Bürgerinitiative und eines privaten Wasserversorgers einnehmen, aus deren Sicht argumentieren und in einer anschließenden Diskussion eine Lösung finden.

Es war wieder ein sehr schöner Workshop, bei dem man was lernen konnte und dabei noch viel Spaß hatte. Dafür danken wir Herrn Biel und freuen uns auf das nächste Mal.          (@Benjamin Obeidi, fts)