03.04.2019 – Von der Asphaltbibliotheque zur Performance

Nachdem die Klasse 9a das Konzept der Asphaltbibliotheque des Aktionskünstlers Stefan Brand seit einigen Wochen begleitet und im Unterricht mit ihrem Lehrer Herrn Feith künstlerisch tätig war, stand ein erneuter Besuch des „Brandstifters“ auf der Tagesordnung. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten sowohl die eigens entworfenen Kunstwerke, die aus einem auf der Straße gefundenen Zettel entstanden. Dabei kamen die Jugendlichen erst „mit dem handgeschriebenen Zettel ins Gespräch“, dachten sich dann eine Geschichte, die dahinter stecken könnte, aus oder nahmen das Geschriebene und Gezeichnete zum Anlass, sich dem Dargestellten gesellschaftskritisch zu nähern. Von der kreativen Umsetzung, die thematisch z. B. Flucht und Vertreibung, unglückliche Liebe, Konsum und Verschwendung, Glückspiel und Verführung,… zeigen, war Herr Brand schwer begeistert. Nach der Reflexion der bisherigen Arbeit, gingen alle zusammen zur Leerung des in der Schule hängenden „Asphaltbliotheque“-Fundkastens. Hier kann jedes Mitglied der Schulgemeinschaft gefundene Zettel einwerfen. Jede Schülerin, jeder Schüler suchte sich dann einen Zettel aus, der sie bzw. ihn besonders ansprach und erklärte in der Kleingruppe, was er damit verbindet, welche Idee er dazu hat. Daraufhin erstellten die Gruppen zu den Zetteln je ein Rollenspiel, das sie einübten und anschließend präsentierten. Es war toll zu sehen, wie spielerisch die jungen Heranwachsenden ihrer Kreativität freien Lauf ließen, sich auf die Aufgabe einließen und dann auch noch eine wirklich gute Performance ablieferten. Nach dem Auftritt war jeweils noch die Möglichkeit, das gesehene Rollenspiel mit viel Alltagsbezug der Jugendlichen in Bezug auf gesellschaftliche Missstände kritisch mit allen weiter zudenken und eine erweiterte Perspektive auf die Performance einzunehmen.             (@fts)